Bolevec, Zavadilka und Košutka

Beginn der Route: Plaská 200/62

Erstes Objekt: C17–200 Kapelle des Hl. Adalbert in Bolevec

Robert Örley, 1920

Öffentlicher Verkehr: Okounová (TRAM 1)

Okounová 4 (BUS 30)

GPS: 49.7808464N, 13.3833339E

Die dynamische Entwicklung, die Pilsen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vor allem wegen der hier angesiedelten aufstrebenden Industriebetriebe erfuhr, spiegelt sich auch im Aufschwung der umliegenden Gemeinden wider. Eine dieser Gemeinden war Bolevec nördlich von Pilsen. Bei der Entwicklung dieses ehemaligen Bauerndorfs kam den umliegenden Industriebetrieben eine wichtige Rolle zu, etwa den Sandsteinbrüchen und Ziegelwerken in Košutka, der Brauerei Prior oder der Schieß-Testanalage und späteren Munitionsfabrik der Škoda-Werke in Orlík. Das steile Bevölkerungswachstum in der Gegend führte beispielsweise zur Errichtung eines eigenständigen Friedhofs 1903 und eines großen Gebäudes für die Masaryk-Schule um 1930. Die neue Bebauung konzentrierte sich dabei nicht nur auf den Kern der Gemeinde, sondern reichte bis zur Katastergrenze (Košutka und Zavadilka) und betraf auch das Villenviertel in Lochotín.

Die Route führt vor allem durch diese beiden Gebiete und durch Bolevec. Die ursprüngliche raumplanerische Struktur der Gebiete wurde in den 1970er und 1980er Jahren zerstört, als es im Zuge der Errichtung von Wohnanlagen in der Nordvorstadt zu mehreren Abrissen kam. Zwischen Zavadilka und Košutka führt die Route durch die Siedlung von Lochotín und stellt eine vergessene Episode der Architektur und Baukultur vor, die teilweise umgeschrieben und von neuen Bauwerken ersetzt wurde. Die Route umfasst die Gedenkkapelle, die den Opfern der Explosion in der Munitionsfabrik in Orlík im Jahr 1917 gewidmet ist, die Masaryk-Schule, die Sokol-Turnhalle von Bolevec und ausgewählte Wohnhäuser.