Geburtsdatum: 10. 5. 1901 Plzeň
Todesdatum: 18. 4. 1975 Plzeň
Bořivoj Kriegebeck wurde 1891 als Sohn von Marie und Daniel Kriegerbeck geboren. In den Jahren 1911–1912 beendete er die Meister-Bauschule an der Pilsner Gewerbeschule und war ab 1918 Angestellter der Gesellschaft Müller & Kapsa. Gerade dank seiner Arbeit für die erfolgreiche Baufirma, die in Pilsen mehrere Entwürfe von Adolf Loos realisierte, bekam er die Gelegenheit, mit dem berühmten Architekten sowie seinen Schülern und Kollegen Norbert Krieger, Heinrich Kulka und in begrenztem Maß auch mit Karel Lhota zusammenzuarbeiten. Ab 1928 zeichnete er in der Regel Loos’ Skizzen neu und beteiligte sich auch an einigen Realisierungen: an der Verlegung der Einrichtung der Gemeinschaftsräume der Wohnung des Ehepaars Becks in das Haus von František Müller, an der Umgestaltung zweier Räume der Wohnung von Leo Brummel und wohl auch am Einbau der Maisonette-Wohnung von Jana und Oskar Semler in deren Mietshaus.
In den Jahren 1930–1931 entwickelte er auf der Grundlage von Loos’ Anweisungen, die ihm der Architekt bei ihren Treffen in Prag erteilte, die Pläne für ein Einfamilien-Typenhaus als sparsames Holzgebäude. Laut eigenen Aufzeichnungen arbeitete er mit Loos in den letzten Jahren vor dessen Tod (1933) auch an weiteren Entwürfen für kleine Häuser und Wochenendhäuschen zusammen. Außer seinen zahlreichen Notizen fertigte er auch ein Verzeichnis von Loos’ Arbeiten in Pilsen an und stellte offenbar der Kunsthistorikerin Věra Běhalová Materialien und Informationen über sie zur Verfügung; diese machte sich Ende der 60er Jahre darum verdient, dass ein Großteil der hiesigen Realisierungen Loos’ unter Denkmalschutz gestellt wurden. Kriegerbeck stand auch in Briefwechsel mit dem Kunst- und Architekturhistoriker Zdeňek Kudělka, der sich in den 1960er und 1970er Jahren wiederholt der Erforschung von Loos’ Werk widmete. Bořivoj Kriegerbeck verstarb im Jahre 1975.
PK